Führung Südliches Bahnhofsviertel
Dynamik und Geschichte an den Gleisen
„Das Bahnhofsviertel – Wo München wirklich Großstadt ist“ lautet der Titel eines Buches von Karl Stankiewitz, Autor mehrerer bedeutender Werke über Minderheiten und Randgruppen in München. Kaum ein anderes Viertel ist so oft in den Negativ-Schlagzeilen wie das Bahnhofsviertel. Ist das wirklich berechtigt? Dieser Rundgang will das wohl bunteste Viertel der Stadt vorstellen, das Image beleuchten und auch das kulinarische Angebot vor Ort testen.
Eine Vorstadt namens Ludwig
Erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Viertel erschlossen. Entscheidend für die Entwicklung der Ludwigsvorstadt war der Bau des Münchner Hauptbahnhofs, der einerseits die Entwicklung des Viertels beschleunigte, aber auch maßgeblich zu dessen Veränderung beitrug. Heute ist es schwer vorstellbar, dass es sich bei der Ludwigsvorstadt einmal um ein ehemaliges Künstlerviertel handelte, das aber wegen der steigenden Umweltbelastung durch den Münchner Hauptbahnhof mit der Zeit an Bedeutung verlor. So befand sich dort, in der nach ihm benannten Straße das Atelier des Ludwig von Schwanthaler. Auch ein Franz Marc wuchs hier in der Schiller- und in der Schwanthalerstraße auf.
Wegen des dort beheimateten Hauptbahnhofs, siedelten sich hier Hotels, Gastronomie, Rotlichtmilieu, aber auch soziale Einrichtungen in großer Zahl an. Während des Zweiten Weltkriegs war der Hauptbahnhof eines der wichtigsten strategischen Ziele in München, deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass heute im Bahnhofsviertel nur mehr eine Handvoll Altbauten zu finden ist.
Nach dem Krieg war das Leben im Viertel bestimmt von Schwarzmarkt und Tauschhandel. Mit eilig errichteten Wohnhäusern versuchte man die schlimmste Wohnungsnot zu lindern. Am berühmten Gleis 11 des Münchner Hauptbahnhofs kamen ab den frühen 1960er Jahren vorwiegend italienische, jugoslawische und türkische Gastarbeiter an, die das Viertel nachhaltig bis heute prägten.
Unterwegs im Südlichen Bahnhofsviertel
Der Rundgang soll dieses Viertel, zu dem auch die Unikliniken und das berühmte Deutsche Theater gehören, mit all seinen vielfältigen Seiten den Besuchern näherbringen. Dazu gehört eine typische Vor-Ort-Verkostung, das Gespräch mit Gewerbetreibenden und Anwohnern, sowie die Auseinandersetzung mit den vielfältigen Kulturen, die hier leben.
Das südliche Bahnhofsviertel hat es nämlich verdient, nicht nur durch Negativpresse bekannt zu sein, sondern auch durch die hier gelebte Integration und das positive Miteinander der unterschiedlichsten Nationen und Religionen, denn „Hier ist München nämlich wirklich Großstadt“.
Tourdetails
ab 220,00 €
bis 120 Min.
Max. 20 Personen
Ca. 2,5 km
Hauptbahnhof Ausgang Bayerstraße
Verfügbar in diesen Sprachen:
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